Mobbing
Viele kennen das: Man fühlt sich schlecht, weil die Klassen- oder Sportkameraden sich merkwürdig und ablehnend verhalten. Wenn man auf eine Gruppe zugeht, hören alle wie auf Kommando auf zu reden. Auf einmal fehlen Sachen, die man dann beschädigt und ganz woanders wiederfindet. Oder es werden ständig beleidigende Bemerkungen über das eigene Aussehen oder die Kleidung gemacht. Gemobbt wird auf ganz verschiedene Art und Weise. Was genau Mobbing ist und wie du dich dagegen wehren kannst, erfährst du hier.
Fakten
Es wäre blauäugig zu glauben, dass sich Streitigkeiten und Konflikte immer vermeiden lassen. Jeder kennt Leute, die ihm weniger sympathisch sind, ja selbst unter guten Freunden gibt es mal „dicke Luft“. Doch letztendlich möchte jeder, dass alles wieder in Ordnung kommt. Auch ist es normal, dass Kinder miteinander kämpfen und ihre Kräfte messen. Solange alle Beteiligten damit einverstanden sind, sind Raufereien unproblematisch und kein Anlass, um sich Sorgen zu machen. Auch gelegentliche Hänseleien werden nicht als Mobbing bezeichnet.
Etwas anderes ist es, wenn ein Kind oder Jugendlicher über einen längeren Zeitraum immer wieder von Klassenkameraden oder Gruppenmitgliedern systematisch erniedrigt, ausgegrenzt und fertig gemacht wird, und wenn die Betroffenen den Feindseligkeiten und Schikanen ohnmächtig ausgesetzt sind.
Im Englischen bedeutet „to mob“ so viel wie „anpöbeln“, „schikanieren“. Gemobbt wird auf ganz verschiedene Art und Weise: Zum Beispiel werden Kinder verprügelt, geschubst, gekniffen, bespuckt oder mit Gegenständen beworfen. Oder man nimmt dem Jugendlichen das Handy weg, versteckt seine Schulsachen oder macht etwas kaputt.
Eine neue Form ist das sogenannte „Cybermobbing“, bei dem Handy und PC zu Tatmitteln werden. Hier werden die Opfer systematisch mit Nachrichten gequält, es werden im Internet oder per Messenger Gerüchte gestreut oder Beleidigungen ausgesprochen oder heimlich aufgenommene Bilder und Filme von Opfern in sozialen Netzwerken eingestellt.
Das Gemeine daran ist, dass es keinen „geschützten Raum“ mehr gibt, das heißt, selbst wenn man zuhause ist, kann man sich nicht wehren. Außerdem gilt auch hier der Grundsatz: „Einmal im Netz - immer im Netz“! Was eingestellt wurde, wird meist so schnell verbreitet, dass eine Löschung nicht mehr möglich ist.
Nicht jede Mobbing-Handlung stellt auch gleich eine Straftat dar. Meist ist es aber so, dass sich die Täter im Laufe der Zeit immer schlimmere Aktionen ausdenken, mit denen sie ihre Opfer quälen. Kommt es zu Sachbeschädigungen, Diebstählen, Beleidigungen, Körperverletzungen oder Raubstraftaten (z. B. Diebstahl mit Gewalt), so ist die Schwelle zur Strafbarkeit eindeutig überschritten.
Speziell bei Cybermobbing unter Verwendung von Smartphone und PC muss man damit rechnen, dass die Polizei diese Geräte als Tatmittel beschlagnahmt!