Vandalismus
Unter Vandalismus versteht man eine Zerstörungswut oder Zerstörungslust. Vandalismus ist die bewusste unerlaubte Beschädigung oder Zerstörung fremden Eigentums. Obwohl Vandalismus sinnlos erscheint, geschieht er vorsätzlich, d. h mit Absicht, und meistens in der Öffentlichkeit. Vandalismus ist also, wenn man z. B. absichtlich ein fremdes Auto zerkratzt oder auch, wenn man das Schulklo verunstaltet, indem man beispielsweise die Wände beschreibt.
Der Begriff Vandalismus ist abgeleitet von dem germanischen Volksstamm der Vandalen, der 455 n. Ch. Rom eroberte und plünderte. Bis heute wird ihr Name im Zusammenhang mit der scheinbaren sinnlosen Zerstörung von Sachen gebraucht. Der Begriff Vandalismus wurde 1794 von Henri Gregoir Bischof von Blois geprägt und hat Eingang in den täglichen Sprachgebrauch gefunden.
Fakten
Im Strafrecht gibt es den Begriff „Vandalismus“ nicht. Trotzdem werden solche Beschädigungen strafrechtlich verfolgt. Die Einordnung ist abhängig von der Art der Beschädigung. Es kann z. B. eine Sachbeschädigung oder Brandstiftung sein.
Die Gründe, warum jemand Vandalismus begeht, sind vielfältig. Es kann sein, dass jemand aus Langeweile fremde Sachen beschädigt oder weil die eigene Clique das eben so macht oder weil man eine Mutprobe bestehen muss. Manchmal geschieht es auch aus Wut, weil man gerade eine Enttäuschung oder Ungerechtigkeit erlebt hat, die sich dann im Zerstören von Sachen entlädt. Einige Jugendliche sind auch frustriert, weil es Ärger in der Schule oder Zuhause gibt, woraus dann der Zerstörungswunsch resultiert.
Frustration, Langeweile, Wut und Enttäuschung sind keine schönen Erfahrungen. Sie sind aber auch keine Rechtfertigung dafür, fremde Gegenstände zu beschädigen.
Zerstörte Schaufenster, zerstochene Autoreifen, abgebrochene Pkw-Außenspiegel und -Antennen, herausgerissene Telefonkabel, abgebrannte Heuhaufen und Hütten oder mutwillig verschmierte oder besprühte Wandflächen: Die Erscheinungsformen von Vandalismus sind groß.
Vandalismus ist eher in kleinen oder mittleren Gemeinden (bis 20.000 Einwohner) und in Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohner “zu Hause“. Bei Brandstiftung und Sachbeschädigung geraten unverhältnismäßig viele Kinder und Jugendliche unter Tatverdacht, wobei Sachbeschädigungen nicht selten aus der Gruppe heraus erfolgen. Unter dem Einfluss der Gruppe werden Kinder oder Jugendliche oft zu einem falschen Verhalten gedrängt. Nicht selten wird dieser Effekt durch Alkohol noch verstärkt.