Hass-Inhalte im Netz: Nicht unkommentiert lassen und melden
Nahezu allen 14- bis 24-Jährigen sind bereits Hasskommentare im Netz aufgefallen. Falls Du auf solche Inhalte stößt: Lass sie nicht unkommentiert. Melde sie den Plattformbetreibenden und der Polizei. Nur so kann man die Täter stoppen.
98 Prozent der 14- bis 24-jährigen Befragten gaben in einer forsa-Studie zur Wahrnehmung von Hassrede im Internet aus dem Frühjahr 2021 an, schon einmal persönlich Hate Speech im Internet gesehen zu haben.
Hate speech
Von Hassrede (engl. Hate Speech) spricht man, wenn Menschen oder ganze Personengruppen aufgrund bestimmter Attribute wie Hautfarbe, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Behinderung, Weltanschauung oder Religion angegriffen werden. Im Internet passiert dies häufig in Form von Kommentaren, Beiträgen, Memes oder Videos. Dazu gehören beispielsweise rassistische, sexistische oder homophobe Beleidigungen, aber auch extremistische, holocaustverleugnende oder gewaltverherrlichend Beiträge, besonders in sozialen Netzwerken, Foren und Kommentarspalten.
Auch Menschen, die sich öffentlich für diskriminierte Gruppen einsetzen oder sich zivilgesellschaftlich engagieren, können im Netz Zielscheibe hasserfüllter Kommentare, Beleidigungen und Drohungen werden.
Grenzen freier Meinungsäußerung
Das Internet ist allerdings kein rechtsfreier Raum. Auch hier sind Äußerungen dann strafbar, wenn sie die Rechte anderer verletzen, zum Beispiel wenn sie abwertend, menschenverachtend oder volksverhetzend sind. Eine Volksverhetzung (§ 130 StGB) begeht beispielsweise, wer zu Hass und Gewalt gegen Bevölkerungsgruppen aufruft, ganze Gruppen gegeneinander aufhetzt oder als weniger wert bezeichnet und damit den öffentlichen Frieden gefährdet.
Zunahme von Hate Speech
Laut Beobachtern nehmen hasserfüllte Beiträge und Enthemmung im Netz immer mehr zu und beschränken sich nicht auf einige wenige Plattformen. Sie sind mittlerweile im ganzen Netz zu finden.
Was kann ich gegen Hate Speech tun?
- Lass hasserfüllte Äußerungen nie unkommentiert stehen. Beziehe Stellung (Counterspeech).
- Dokumentiere Hasskommentare: Notiere Dir die Fundstelle (Website) sowie die dazugehörende URL und fertige einen Screenshot an. Diese Informationen solltest Du dann an die Plattformbetreibenden, eine Meldestelle (www.internet-beschwerdestelle.de oder Jugendschutz.net) beziehungsweise an die Polizei weiterleiten.
- Melde strafrechtlich relevante Inhalte, z. B. Volksverhetzung, unbedingt der Polizei, damit diese gegen die Täter vorgehen kann. Das geht auch online über die Internet-, bzw. Onlinewachen der Polizeien der Länder.
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Du bestimmst, auf welcher Seite Du stehst: „Zwei Videos in einem“ – Hass wird in den Videos aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Entscheide mit einem Klick zwischen der Version A und B und wechsele auf die andere Seite. Dieser Perspektivenwechsel ist nicht nur für Kinder und Jugendliche interessant, auch Erwachsene können einiges erfahren.
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